Rudolf Hamburger

Architekt im Widerstand

Eduard Kögel, Architekt im Widerstand Rudolf Hamburger im Netzwerk der Geheimdienste € 28.00

 

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Der Architekt Rudolf Hamburger (1903 – 1980), ein ­Schüler Hans Poelzigs, brachte in den Dreißigerjahren die Ideen des Neuen Bauens von Berlin nach ­Shanghai, wo er bemerkenswerte Bauten realisierte. Aufgrund der Bedrohung im national­sozialistischen Deutschland ließ er sich durch seine Ehefrau ­Ursula (die in der DDR unter dem Namen Ruth Werner als Schrift­stellerin reüssierte) für den sowjetischen Geheimdienst der Roten Armee (GRU) anwerben. Hamburger geriet in die Spionage-Netzwerke der Chinesen, Briten, Amerikaner und Sowjets und wurde in sowjetischen Arbeits­lagern gequält.


1955 durfte er aus dem Gulag in die DDR zurück­kehren, wo er wenige Jahre als Architekt in ­­Dresden und in ­Hoyerswerda wirken konnte und die Stasi auf ihn aufmerksam wurde. Seine Freundschaften u.  a. mit Richard­ ­Paulick, Martha Dodd, Brigitte Reimann hinterließen Spuren, die wichtige Aspekte der politischen und kulturellen Entwicklungen des 20. Jahrhunderts beleuchten. Am Schicksal Rudolf Hamburgers zeigt sich die absurde Logik geheimdienstlicher Tätigkeiten – sein Weg illustriert eindrücklich ein wechselvolles Leben zwischen Anpassung und Widerstand.


210 x 230 mm
336 Seiten

170 Abbildungen
Softcover

ISBN 978-3-86922-761-0

 

Zehn Jahre Lager

Rudolf Hamburger

 

Do. 30.01.2014 / 20:00 Uhr / Buchvorstellung und Gespräch

Rudolf Hamburger „Zehn Jahre Lager. Als deutscher Kommunist im sowjetischen Gulag“

Thomas Flierl im Gespräch mit Maik Hamburger und Eduard Kögel

 

Veranstaltungsort: Literaturforum im Brecht-Haus 

Der deutsche Architekt Rudolf Hamburger wurde im China der 30er Jahre zum Kommunisten. Später ist er Kundschafter der Sowjets, die ihn, als er in Teheran auffliegt, zehn Jahre ins Lager sperren. Erst 1955 kann er in die DDR ausreisen und dort wieder als Architekt arbeiten. Hamburger war mit vielen Intellektuellen befreundet, unter anderem auch mit Brigitte Reimann, die ihn als „Landauer“ in ihrem Buch „Franziska Linkerhand“ verewigte. Seine Lagerhaft im Gulag blieb geheim. Erst gegen Ende seines Lebens schrieb er den Bericht nieder.

 

Siehe auch:

 

Eduard Kögel: Bauhaus-Spuren in Shanghai, in Bauhaus-Archiv Berlin (Hrsg.): Bauhaus global. Berlin 2010, S. 141–148.

 

Eduard Kögel: Rudolf Hamburger. Ein Leben zwischen Anpassung und Selbstbehauptung, in Deutschland Archiv, Zeitschrift für das vereinigte Deutschland, 2/2009, S. 261–266.

 

Eduard Kögel:  Zwei Poelzigschüler in der Emigration. Rudolf Hamburger und Richard Paulick zwischen Shanghai und Ost-Berlin, 1930–1955, (Dissertation Bauhaus Universität Weimar e-publication 2007).